Voyeurismus und Prägung

Zu einem Voyeur wird man(n) nicht geboren, sondern das Leben formt dich dazu. Freilich sind bestimmte Ansätze vorhanden, doch vergleichbar mit einer Pflanze, die nicht gepflegt wird, kann solch ein Ausprägung wachsen oder aber eben nicht.

Als eher passiv und zurückhaltender Menschentypus war ich schon immer in der Rolle eines Beobachters. Rückblickend nachvollziehbar, dass sich auch ein Teil meiner Sexualität in diese Richtung entwickelte. Mein coming out habe ich nach all den Jahren glasklar vor Augen - es war ein Erlebnis, welches mich prägte und bis heute im Geiste erfreut, ja triggert:


Eine gute Freundin meiner Eltern wurde von ihrem Mann verlassen. Das komplette Drama. Ich habe viele Abend und Nachmittage die Tränen und auch die Verzweiflung dieser Frau auf unserer Couch mitbekommen. Ich kannte sie von frühester Jugend an und habe mit ihr letztlich nie eine erotische Komponente in Verbindung gebracht.

Warum auch immer ich mich vor ihrer Wohnung eingefunden habe - nicht wesentlich an dieser Stelle. Sie wohnte nach der Trennung in einer kleiner Wohnung im Erdgeschoss und wir gingen vollkommen normal meist durch den kleinen Garten über die Terrassentür zu ihr, wenn wir sie besuchten. So wählte ich frei von Gedanken auch an diesem Tag den bekannten Weg. Das folgende Erlebnis sollte mein Leben und meine Sexualität massiv verändern:

Sie war an diesem Nachmittag nicht alleine und ich weiß bis heute nicht, wer der Mann war. Schon im Garten hörte ich die typischen Geräusche eines Paares, welches intim miteinander zugange war. Ein erster Impuls war es, direkt wieder zu gehen und deren intime Zone nicht zu verletzen. Doch der Narr auf meiner Schulter war stärker und so brannte sich eine Szene bist heute in mein Gehirn:


Ihr vorgeschobenes Kinn, ihr vor Lust verzerrtes Gesicht, ihre gefletschten Zähne, das hochgeschobene Sommerkleid, ihre steifen Nippel, hochhackige Leder-Clogs mit Nieten deren Sohle satt an ihr Fußbett klatschten (die Zehen standen vorne leicht über), ihr ruckartiges Keuchen, ihre gezischten Laute und natürlich der fremde Mann und sein wie eine Maschine pumpender Hintern in den sie ihre Finger krallte. All diese Impulse und noch andere krachten blitzartig in mein Gehirn und verschmolzen miteinander. Ich zog mich leise zurück und zu Hause konnte ich nicht anders, als mich zu befriedigen. Der Trigger war gesetzt.

Wenn sie nun bei uns war oder wir bei ihr, sah ich diese Frau mit anderen Augen. Vor allem ihre Schuhe hatten es mir angetan und mir fiel auf einmal auf, dass sie stets extravagante Schuhe trug - meist hochhackig. Ihr Schuhwerk wurde nach und nach zu meinem Fetisch. Ich fing an an ihren Schuhen zu riechen, wenn sich die Gelegenheit bot. Was mich faszinierte: Diese Diskrepanz zwischen der "weinenden" Frau und eben dieser femme fatale, die ich erleben durfte. Mir wurde bewusst:

Jeder Mensch trägt eine Maske, was seine Sexualität angeht. "Never judge a book by its cover." Eine Lektion, die ich mit in mein Leben genommen habe - auf vielen anderen Ebenen. Auch heute triggern mich automatisch Szenen, die der oben geschilderten entsprechen und es wäre ein (Kopfkino an) überirdischer Kick für mich, meine Frau einmal ohne ihre Maske in einer derartigen Situation ******** zu beobachten. Eben nicht in ihrer Rolle, die ich kenne.
Diterbitkan oleh lustpur2020
4 bulan lalu